Namen und Steine

Kunstprojekt – Mémoire nomade – NAMEN und STEINE
Hamburg 1994 – Windrose II – Denkraum

Kurz vor dem Welt-AIDS-Tags am 1. Dezember 1994 verlegte Tom Fecht circa 50 Steine im Hamburger Stadtteil St. Georg in den Bürgersteig. Kreuzförmig und entlang der Himmelsrichtungen sind die Namenssteine dort vor dem Glockenturm der Dreieinigkeitskirche eingelassen. In das Kreuz fügen sich neben unbeschrifteten Steinen auch Steine mit einem ‚+‘-Zeichen, sowie ein Stein mit dem Begriff ‚DENKRAUM‘ ein. Ein Titelstein mit der Inschrift „Mémoire nomade/NAMEN und STEINE/Hamburg 1994“ markiert den Achsenschnittpunkt des Kreuzes.

Enstehung:
Für die Deutsche AIDS-Stiftung begann Tom Fecht 1988/89 das Projekt „Denkraum“ zu entwickeln,
als Kunst-Projekt: „Namen & Steine“. Tom Fecht (* 11. Januar 1952 in Frankenberg) ist ein deutscher Verleger, Autor und Künstler. Er schuf hier 1994 ein Kunstwerk, bei dem es ihm darum geht, ein „nomadisierendes Gedächtnis und ein europaweites Epitaph des Gedenkens und der praktischen Solidarität mit HIV-infizierten Menschen“ zu schaffen.

Inhalt:
AIDS ist längst nicht mehr anonym. AIDS trägt viele NAMEN
Es werden Namenssteine eingesetzt, damit die Erinnerung an sie lebendig bleibt.
Der Denkraum steht für das Engagement gegen die Tabuisierung und Ignorierung des Todes und tritt damit ein für ein Recht auf Trauer in der Öffentlichkeit.
Zu den prominenten Verstorbenen, an die zu der Installation gehörende Pflastersteine erinnern, zählen Freddie Mercury, Michel Foucault, Keith Haring, Miles Davis und Rock Hudson.